Nur 15 Minuten nutzt man einen Coffee-to-go-Becher im Schnitt. Danach landet er Müll. Auf diese Weise wächst der Müllberg in Deutschland um ungalubliche 320.000 Becher – pro Stunde. Anfang November 2018 informierten die Technischen Betriebsdienste TBR , das Kreisamt für Nachhaltige Entwicklung und die KlimaschutzAgentur Reutlingen im Rahmen eines runden Tisches über eine Pfandbechersystem für Reutlingen. Ziel mit möglichst vielen teilnehmenden Betrieben im Februar diesen Jahres zu starten. Fast pünktlich zum 1. März geht das Mehrwegbecher -System an den Start. Die Klimaschutzagentur Reutlingen begleitet den Start mit einer Infoveranstaltung zwischen 13:00 bis 16:00 am Reutlinger Marktplatz vorm Durchgang zum Spitalhof.
Im gesamten Landkreis Reutlingen werden Tag täglich 26.000 Einwegbecher, nach nur einmaligem Gebrauch, weggeworfen. Leider landen längst nicht alle davon im Mülleimer. Neben einem riesigen Müllberg, bedeutet dies auch eine Verschwendung von Rohstoffen. Durch die oft verwendeten Verbundstoffe erfordern Herstellung und Entsorgung der Becher zusätzlich einen hohen Energiebedarf. Dieser Aufwand steht in keinem Verhältnis für den kurzen Genuss.
In Reutlingen kommt das Pfandbechersystem von Recup zum Einsatz. Das junge Münchner Unternehmen, erst seit 2016 am Markt, hat es in dieser kurzen Zeit geschäfft über 2.000 Partner im gesamten Bundesgebiet an sein System anzuschließen. Nun ist Reutlingen an der Reihe. Den Anfang machen 50 Vertreibsstellen im Landkreis, wo von sich etwa 15 im Innenstadt befinden.
Der neue Mehrwegbecher spart zwischen 500 und 1.000 Pappbecher
Der Kunde kauft sich seinen Kaffee oder Tee wie üblich im Coffee-Shop oder der Bäckerei. Anstelle eines Einwegbechers erhält er künftig einen Mehrwegbecher. Für den Bescher zahlt er 1.- € Pfand. Den Becher kann er in jedem teilnehmenden Betrieb zurückgeben, wo er auch sein Pfandgeld zurückerhält. Die Becher gibt es in zwei Farben, Mint und Cappuccion, und drei Größen, 0,2l, 03l und 0,4l. Lediglich den Deckel mit der kleinen Trinköffnung muss sich der Kunde kaufen. Die Rucup-Becher sind aus recyclbarem Polypropylen und für mindestens 500 Reingungsvorgänge ausgelegt. So sollen pro Recup-Becher 500 bis 1.000 Einwegbecher eingespart werden.
Im Reutlinger Innenstadtgebiet gibt es die umweltschonenden Recup-Becher ab 1. März bei:
Alexandré
Alnatura
Ankele Tankstellen – 2 Standorte
Bäckerei Berger –
Bäckerei Keim – 7 Filialen
Beckabeck
Benz Modecafè
Jolie
McDonald’s
Schmid & Schmid
Technische Betriebsdienste Reutlingen, Kantine
Das neue Pfandbecher-System greift über die Stadt- und Landkreisgrenzen hinaus. Auch Partner in Tübingen, Böblingen, Ulm und weiteren Städten und Gemeinden Baden-Württembergs bieten die Mehrwegbecher an. Einen Überblick bietet die kostenlose RECUP-App (recup.de/app) oder auf der Website. Vor Ort zeigt sie alle Partner in der Nähe an. Neue Teilnehmer können jederzeit einsteigen.
Am Starttag soll es den Kaffe bei den genannten Partnern zum Testen des Systems für nur 1,- Euro geben. Der Erfolg des Mehrwegbechers hängt entscheidend davon ab, wie die Kunden das System akzeptieren und gezielt ihren Kaffee bei Recup-Partnern holen.