Hübsch ist nicht immer zweckmäßig. Diese Beschreibung trifft leider auch auf das Hexenhäusle Haus an der Ecke Wilhelmstraße und Lindenstraße zu. Nun sucht der Vermieter nach pfiffigen Ideen und einem tragfähigen Konzept für die Nutzung der Ladenfläche.
Seit Jahresbeginn steht das malerische rote Haus mit dem hohen Spitzgiebel wieder leer. Davor wurden auf den 20 qm Verkaufsfläche ca. vier Jahre lang Wein und Käse-Spezialitäten angeboten. Ende 2018 schloß das Geschäft Larché jedoch. Dies war der dritte Geschäfts-Versuch innerhalb von rund 15 Jahren. Etwas länger hielt das Süßwarengeschäft „Karamella“ Anfang der 2000er Jahre durch. Dieses Konzept, pitoreskes Gebäude und süßes Warenangebot fand deutschlandweit große Beachtung in den Medien. Viele Reutlinger, die damals noch Kinder waren, erinnern sich besonders gut.
Ideen-Wettbewerb zur künftigen Nutzung des Hexenhäusle
Nun sucht der Hausbesitzer auf ungewöhnliche Weise einen Nachmieter, der sich hier langfristig engagiert. Sowohl Ideenvorschläge und Wünsche von Kundenseite können eingereicht werden, als auch fertige Geschäftsideen von Personen, die Interesse haben das Objekt anzumieten.
Wann hat man einmal die Möglichkeit Wünsche zu neuen Läden und Warenangeboten zu äußern? Jetzt! Hoffentlich landen viele konstruktive Ideen im E-Mail-Postfach des Initiators.
Text des Plakat Nr. 1:
Ideen gesucht
Was für ein Laden fehlt Ihnen an diesem Ort?
Was hat – Ihrerer Meinung nach – noch Chancen gegen den Onlinehandel? Wofür würden Sie hier gerne Geld ausgeben, wenn es nur … geben würde?
Ihre Ideen interessieren mich, bitte senden Sie diese per Mail an
idee.hexenhaeusle.rt@gmail.com
Nachsatz: Wenn Ihre Idee neu ist und hier realisiert wird, bekommen Sie einen Einkaufsgutschein von 200 € für diesen Laden
Haus darf nicht nur Fotomotiv sein,
es muss dort auch eingekauft werden.
Der optische Reiz des Häuschens von 1758 ist gleichzeitig der größte Nachteil. Welche Geschäftsart lässt sich auf nur 20 qm Grundfläche unterbringen? Mit welchem Sortiment oder welcher Dienstleistung gelingt es den Umsatz zu generieren, der betriebswirtschaftlich notig ist?
In Geschäfte mit großzügigem Platzangebot kommen die Leute gerne mal auf einen Sprung vorbei, einfach um zu Stöbern. Je kleiner der Laden, desto weniger trauen sie sich einfach mal so einen Blick zu riskieren. Es ist ihnen peinlich ohne etwas zu kaufen den Laden wieder zu verlassen. Ideal wäre es, wenn die Leute das Haus nicht nur von außen fotografieren, sondern im Geschäft etwas kaufen. Mit welchem Konzept lässt sich dieser Teufelkreis durchbrechen.
Idee schlägt Geld
Einige Branchen scheiden aufgrund der räumlichen Gegebenheiten von vornherein aus, so z.B. Gastro- oder Imbiss-Angebote. Andere schließt der Vermieter laut einer früheren Beschreibung zum Objekt aus, dazu gehören Wettbüros, Shops für E-Zigaretten oder Shishas. Im Sinne einer ansprechenden Innenstadt mit einem vielseitigen Angebot eine sehr begrüßenswerte Entscheidung. Friseure, Nagelstudios und Handyshops, die in den letzten Monaten wie Pilze aus dem Boden sprießen, sorgen nicht für eine Steigerung der Attraktivität.
Plakat Nr. 2 richtet sich an potentielle Mieter
Wanted!
Gesucht wir ein Mieter (m/w/d) mit einer pfiffigen Idee für diesen Laden…
Wer traut es sich zu etwas ‚Besonderes‘ anzubieten, ein Angebot, welches zur oberen Wilhelmstrasse mit seinen hochwertigen Läden passt?
Den Zuschlag erhält nicht der Meistbietende (m/w/d), sondern die beste und am besten durchdachte Geschäftsidee!
Bei einer maßvollen Miete – wie bisher auch – soll und darf Luft für kreative Ideen sein! Zuschriften bitte ausschließlich per Mail an
Bewerbung.hexenhausle.rt@gmail.com
Es ist begrüßenswert, dass sich der Hausbesitzer Gedanken zur Nutzung des Hauses macht und dabei die Gesamtwirkung der oberen Wilhelmstraße im Fokus hat. ‚ShiRT‘ ist gespannt, zu welchem Ergebnis diese ungewöhnliche Variante der Nachmieter-Suche kommt und bleibt dran an RTSDNL – Reutlingen sucht den neuen Laden